Verein zur Erhaltung der Burg Clam

Tätigkeitsberichte


Jahr 2023

Am Freitag, 23. August 2024, fand in feierlichem Rahmen die jährliche Generalversammlung statt. Besprochen wurde unter anderem das große und wichtige Projekt Zwiebelturm, dessen Renovierung sich ab Herbst 2023 bis ins darauffolgende Frühjahr 2024 streckte.

  • "Großbaustelle" Zwiebelturm

Der im Jahr 1626 errichtete frühbarocke Zwiebelturm musste dringend eine neue Dachhaut bekommen, da die Holzschindeln schon sehr undicht waren. So wurde auch der Dachstuhl sehr in Mitleidenschaft gezogen. Nach langen Verhandlungen und Planungen entschied man sich für eine Kupfereindeckung, leider konnten nur geringe Teile des historischen Dachstuhls gerettet werden.

Das "goldene Dach'l" verlor schon in den ersten Monaten den, in unserem Fall, ungewünschten Glanz und wird sich nach weiteren Monaten in einer dunkelbraunen Farbe an die übrige Dachlandschaft anpassen. Im Jahr 2023 hat der Verein hierfür €117.609,23 an die Gutsverwaltung ausgeschüttet.


Jahr 2022

Am Donnerstag, 31. August 2023, fand die alljährliche Generalversammlung statt.

Im Hinblick auf die kommende große Renovierung des Zwiebelturms wurde vom Verein kein Geld ausgeschüttet, um im Folgejahr die enormen Kosten des Zwiebelturms stemmen zu können.

Im Überblick einige Renovierungsarbeiten:

  • Reparatur Dach Bergfried sowie Reinigung innen

Die Firma Renato Zambelli sanierte die Turmspitze inklusive Wetterfahne, überstieg und dichtete das gesamte Dach.

Im selben Zuge wurde das gesamte Innere gereinigt und der Staub und Schutt von vielen Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten, nach außen gebracht (am Foto ist Staub und Gott sei Dank nicht Rauch zu sehen).

  • Mütz-Gedicht

Das einzigartige Dokument aus dem Jahr 1568, welches von dem Lieblingspferd des Burgbesitzers berichtet, wurde fachgerecht renoviert und nun in einem säurefreien Ambiente in den historischen Rahmen eingesetzt.

  • Kastellanfassade

Nach dem Motto: "Der erste Eindruck zählt!", wurden durch eigene Mitarbeiter die Fassaden im Eingangsbereich fachgerecht saniert. Besonders der Putz der Sockelzone ist bei historischen Gebäuden, die nicht von unten her trocken gelegt sind, "Opferzone".

 

  • Historische Türen im Palas

Im August des Jahres 2022 fegte ein kurzer, aber sehr intensiver Sturm über das Land und hinterließ noch nie dagewesene Schäden am Burggebäude. So wurden zwei Türblätter regelrecht zertrümmert und mussten hernach restauriert werden. Stark in Mitleidenschaft gezogen wurde auch das wuchtige Renaissance-Portal im Eingang zum Palas. Auch diese Arbeiten konnten durch unser eigenes Restaurations-Team durchgeführt werden. Dankenswerterweise hat auch die Sturmversicherung ihren Teil übernommen.


Jahr 2021

Am Freitag, 26. August 2022, fand in feierlichem Rahmen die jährliche Generalversammlung statt. Im Mittelpunkt stand die Präsentation der Großbaustelle „Südfassade“, welche im Detail und auch mit einer Powerpoint-Präsentation den Mitgliedern vorgestellt wurde.

Um es hier kurz zu fassen: Die Baustelle ist erstaunlicherweise genau wie geplant abgewickelt und sogar knapp unter dem angebotenen Budget abgerechnet worden.

 

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Verein zur Erhaltung der Burg Clam, der eine Förderung von €261.200 an die Gutsverwaltung Clam ausgeschüttet hat. Auch das Bundesdenkmalamt sowie die Kulturabteilung des Landes Oberösterreich haben das Projekt maßgeblich unterstützt.

Sachkundig behoben wurde ein starker Hausschwamm-Befall in Teilen des Museumsshops. Der Fruchtkörper des Schwammes mit den bis zu 4 Meter langen Myzelien hatte das Holz im Unterboden und in den Hinter-Holz-Verschalungen stark beschädigt.

 

Die Holzfenster des Gäste-Appartements wurden im Laufe der Jahre von Wind und Wetter beschädigt, unser Tischler hat diese wieder fachmännisch restauriert.


Jahr 2020

 Im Zuge der Generalversammlung am 20. August 2021 wurde über die Tätigkeiten und finanzielle Gebarung des Vereins folgendes berichtet: Aufgrund der Covid19-Situation musste die große Baustelle Renovierung Südfassade verschoben werden und es konnten lediglich drei Ölgemälde aus der Martinic-Sammlung renoviert werden. Aus diesem Grund gab es für das Jahr 2020 auch keine Ausschüttungen.

 

Vorstellung der Gemälde:

 

          Im ersten Gemälde ist der Domprobst von Regensburg zu sehen, welcher in besonders hoher Qualität gemalt wurde, sodass sein Gesicht an die ganz großen alten Meister der Spätrenaissance erinnert. Zuvor war das Portrait in sehr schlechtem Zustand, die Leinwand bereits sehr brüchig und an manchen Stellen eingerissen. Die Renovierung war hier besonders schwierig, da die Leinwand bereits vor 1800 vergrößert wurde. 

 

      Vorher:

  

Nachher:

 

Auf dem zweiten Gemälde ist Jaroslav Martinic, der Defenstrierte, im Alter dargestellt. Dieses Gemälde konnte erst kürzlich zugeordnet werden und ist somit für die Geschichtswissenschaften und auch für die tschechische Geschichte einzigartig. Auch dieses Bild wurde seit Jahrhunderten nicht mehr renoviert, wies aber dadurch auch keine Renovierungsfehler auf, was unsere akademische Restauratorin Marta Stamenov schätzt.

 

Vorher - Nachher:

 

Auf dem dritten Gemälde ist eine Gräfin Martinic in barockem Prachtkleid dargestellt. Auch dieses Gemälde wurde noch nie renoviert und war dadurch in sehr schlechtem Zustand. Besonders in Erinnerung bleibt dieses Gemälde dadurch, dass die Gräfin auf der Rückseite der Leinwand herzlich lacht, von vorne aber recht ernst blickt.

Im Anschluss hielt Diplomandin Katharina Ziegler einen spannenden Vortrag über die "Grundentlastung in Oberösterreich", als Abschluss wurden in alter Tradition Käse und Wein gereicht.


Jahr 2019

Bei der alljährlichen Generalversammlung am Sonntag, 30. August 2020, wurden dem Verein die umgesetzten Projekte und Restaurierungen vorgestellt.

Für die kulturelle Umrahmung sorgte "Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke", gelesen von Christian Eder und musikalisch begleitet durch die Virtuosen Harfinisten und die Parallelen zur Geschichte des Johann Franz Freiherr von Clam in den Türkenkriegen.

 

Wunderbar wiederhergestellt wurden in diesem Jahr einige historisch Fenster:

Dieser mit verschiedenen Holzfurnieren eingelegte und fein gearbeitete Tisch war bereits aufgegeben worden und wurde von unserem treuen Mitarbeiter fachgerecht wieder in Stand gesetzt und schmückt nun eines der Gästezimmer im historischen Palas.


Jahr 2018

Am 30. August 2019 fand in der Burg Clam die jährliche Generalversammlung statt.

Im Tätigkeitsbericht des Vorstandes wurden die Projekte geschildert und die umfassendste Sanierungsmaßnahme (die Generalsanierung des Vorhofes und des Wirtschaftstraktes) vorgestellt. Der Jahresbericht bezog sich so wie immer auf das vorherige Kalenderjahr, somit 2018. In diesem Zeitraum konnte der Verein eine Summe von 90.000 Euro für die Erhaltung der Burg aufbringen. Auch an dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Spender und Spenderinnen und die Aktivitäten des Vorstandes.Anschließend folgte der Bericht der Rechnungsprüfer und die Entlastung des Vorstandes und der Rechnungsprüfer. Als nächster Tagesordnungspunkt die Wahl der Rechnungsprüfer. Hier gab es eine Änderung, da Dr. Litschauer nach langjähriger Tätigkeit seinen Rücktritt bekannt gab. Im Anschluss wurde Dr. M. de Lind als zweiter Rechnungsprüfer einstimmig gewählt. Herr Harald Baumschlager wird auch zukünftig für den Verein als Rechnungsprüfer zur Verfügung stehen.

 

Als letzter Punkt wurden die bevorstehenden Projekte besprochen: Nach einer kurzen "Verschnaufpause" 2019 sollen im Jahr 2020 mehrere Großprojekte in Angriff genommen werden. Zum einen die Spitze des Bergfriedes sowie der in Holz gedeckte Zwiebelturm und zum anderen als größtes Projekt seit über 30 Jahren die gesamte Südfassade der Burg. Wir hoffen sehr auf die Unterstützung unserer treuen Mitglieder, da hierfür in den kommenden zwei Jahren ca. 250.000 Euro aufzubringen sind.

 

Speziell das Gutachten des Statikers DI Weilhartner hat das ernüchternde Ergebnis gebracht, dass bei der Renovierung der Südfassade nicht nur äußerlich optisch gearbeitet werden kann, sondern die groben statischen Mängel mit aufwendigen Zugbändern und Betonkonstruktionen behoben werden müssen.